Schlagwörter
amnesty international, arbeitsmigranten, arbeitssicherheit, ausbeutung, fifa, fußball-wm, gastarbeiter, hitze, katar, korruption, kritik, menschenrechte, moral, sklaven, sponsoren, zukunft
das sieht hammer aus, oder?! so richtig futuristisch, zukunftsweisend – und dabei ist es noch gar nicht fertig, ist es erst der anfang.
das ist doha, die hauptstadt von katar, dem land, das 2022 die fußball-wm austragen wird. und so wird das stadion aussehen:
alles beide atemberaubende bilder, die allerdings nicht verhindert haben, daß proteste laut wurden. zum beispiel kam schnell der verdacht auf, daß die vergabewahl 2010 gar aufgrund von korruption auf katar viel. das konnte aber selbst durch eine untersuchung 2014 nicht belegt werden. seit 2013 werden auch noch die bedingungen für die gastarbeiter im land kritisiert. diese arbeiter kommen vorwiegend aus indien, nepal oder bangladesh, hausen bis zu acht in 15 quadratmeter kleinen schäbigen unterkünften, verdienen umgerechnet 200€ pro monat und können sich dann noch freuen, wenn sie das geld auch wirklich bekommen. kritik können sie nicht üben, da sie dann im besten fall ihren job los sind, im schlimmsten fall im gefängnis landen. weggehen können sie meist auch nicht, weil ihre papiere von ihren arbeitsherren eingezogen werden. das sind alles zustände, die vor allem durch amnesty (https://www.amnesty.de/2013/11/17/fussball-wm-2022-katar-stoppt-die-ausbeutung-der-arbeitsmigranten) angeprangert werden. auch erwähnung findet in den berichten die große gefahr, die von den hohen temperaturen in den sommern katars ausgeht. neben den teils katastrophalen arbeitssicherheitsbedingungen sind hunderte arbeiter bei hitze von bis zu 45 grad und kaum trinkpausen zu tode gekommen.
aber all diese berichte zeigen wirkung! die fifa reagiert! die wm findet nicht im sommer statt, sondern november und dezember!
ja, ich war auch beeindruckt. vor allem aber davon, daß selbst so fette globale konzerne wie coca cola oder adidas im verhältnis zur fifa kleine fische zu sein scheinen. denn coca cola dürfte im winter nicht ganz so gute geschäfte zu erwarten haben wie in einem sommermärchen. und der fußballtrikothersteller wird auf die weihnachtsgeschenk-in-letzter-minute-einkäufer hoffen müssen, denn das finale soll am 23. dezember sein. ihr einfluß ist insgesamt wohl nicht so groß.
die möglichen einzigen gewinner könnten die weihnachtsmarktbetreiber sein, die dann einfach ihre märkte zu fanmeilen umbauen und so tankwagenweise glühwein loswerden. das sollte mal jemand der fifa sagen, denn damit sind die budenbesitzer mögliche sponsoren der zukunft – und die werden sie nötig haben. für die wm 2018, die übrigens in rußland stattfinden wird, sind mittlerweile die fluggesellschaft emirates, johnson & johnson, continental, castrol und sony abgesprungen. ob bei diesen unternehmen moralische gründe ausschlaggebend waren, wage ich zu bezweifeln, denn dieser tage findet in sotschi die rennrodel-em statt. sotschi, wißt ihr noch? olympiaaustragungsort 2014, da wo es so viel kritik gab, wegen der arbeitsbedingungen und der rechte von homosexuellen…und sotschi liegt in rußland, und war da grad nicht auch irgend was…?