es ist wieder soweit, die zugvögel sind auf ihrem weg in ihr winterquartier und ich starre ihnen bei jeder gelegenheit staunend hinterher und bin glücklich. mancher empfindet ja fernweh, wenn sie so reisen, aber bei mir ist es eher, daß ich voll bewunderung über die funktionierende natur bin, darüber, daß die vögel wissen, wann es losgeht und wohin und wie am besten. und das jedes jahr hin und zurück. und egal, wieviel mist der allschaffende mensch verzapft, sie fliegen und kommen wieder. dann werde ich innerlich ganz ruhig und freue mich an dem gedanken, daß das, was wir machen, irgendwie komplett scheiß egal ist.
heute unter der dusche hatte ich eine lustige kleine vision. ich hab mir vorgestellt, daß jeder mensch an so einer registeruhr angeschlossen ist, ähnlich einer tankzapfsäulenanzeige. und jedesmal, wenn der mensch leben zerstört, würden zahlen laufen. spinne den abfluß runter, zack 1, mit dem auto über die autobahn, bambambam, die ganzen fliegen, machmal auch etwas größeres und manchmal auch menschen, aber die würden trotzdem nur eins zählen, eine neue hose, ein neuer ring, ein neues handy, wupp, das wären dann die zahlen hinter dem komma, weil, da ist man ja immer nur anteilsweise beteiligt, weil die menschen und die natur da ja nur schrittweise sterben, neue schuhe, einmal die woche fleisch, plus eins, jeweils, außer, man schlachtet selbst, ein gutes buch, die papiertüte, zongbong, denn pflanzen sind ja auch leben, und nicht nur, seit dem man festgestellt hat, daß sie zu einer gewissen kommunikationsform fähig sind, computer an, licht an, handy aufladen, ui, da wird das rad rasseln, denn egal welche form von strom, leben geht dabei drauf…vielleicht am wenigsten beim atomstrom…ja, und am ende des lebens wird abgerechnet, weiß zwar nicht, bei wem, aber war ja auch nur ne vision…aber insgesamt bin ich mir sicher, daß die zahl von dem attentäter am college in amerika kleiner wäre als bei uns allen anderen.
und bei so wenig bewußtsein und respekt vor dem leben an sich bei uns allen hör ich vielleicht einfach mal auf, traurig darüber zu sein, daß so viele menschen in ihrer kritik über die flüchtlingssituation, über die mängel bei der bewältigung und über das ausnutzen durch kriminelle elemente, vergessen, daß es da um menschen geht und nicht um eine fiktive masse.
und zum abschluß eine schöne antwort auf de maizières äußerung im heute journal:
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-10/de-maiziere-fluechtlinge-zdf