Schlagwörter
demokratie, frau, glaubensfreiheit, hongkong, lesbisch, moral, protest, protestbewegung, recht, staatsform, strafe, stumme masse, türkei, unterdrückung, utopie, vernunft, wahrheit
in hongkong sind die protestcamps nach einem richterlichen beschluß geräumt worden und hunderte demokratieaktivisten wurden festgenommen. auf dem höhepunkt der protestaktionen gab es 100 000 unterstützer – bei einer sieben-millionen-bevölkerung eh schon nicht richtig viel…mit dauer der aktionen nahm die zustimmung in der bevölkerung ab.
woche für woche erhält raif badawi in saudi-arabien 50 peitschenhiebe bis 1000 voll sind. das ist, zusätzlich zu gefängnis und einer geldbuße, die strafe für die verbreitung von liberalen gedanken, u.a. den der glaubensfreiheit, per internetseite. unterstützung im eigenen land erhält er nur wenig, denn bei aller vielleicht vorhandenen sympathie für oppositionelle gehen den meist konservativen gläubigen in saudi-arabien säkulare gedanken zu weit
solche beispiele gibt es zu hauf, in der vergangenheit, in der gegenwart, und in zukunft werden sie nicht weniger werden. einige wenige, die aufbegehren gegen herrschende regeln, die mit vernunft, gutem recht, aus menschlichkeit und einem moralischen bedürfnis heraus sich wehren gegen das, was ihnen von ihren regierungen auferlegt werden. es werden immer nur wenige sein (im verhältnis), denn es ist so wahnsinnig schwierig, sich aus dem fenster zu lehnen. zusätzlich bemerkenswert ist, daß es nicht nur eine breite stumme masse gibt, sondern auch viele, die solche aktionen aus ihrer eigenen meinung heraus ablehnen. die müssen gar nicht viel tun, die müssen noch nicht mal richtig laut partei ergreifen; sie müssen nur, wenn sie gefragt werden, sagen, wie froh sie sind, daß jetzt wieder ruhe herrscht und ordnung, so wie in hongkong. oder sie müssen einfach nur wählen, wie zum beispiel in der türkei erdogan.
gibt es schlicht mehrere wahrheiten? ich find es absurd, erdogan auch nur in ansätzen gut zu finden. ich finde es krank, was im namen der religionen mit menschen passiert. mir ist es komplett schleierhaft, wie man die forderungen der hongkonger studenten nicht für gut halten kann. die große mehrheit sieht das anders. weil es die meisten sind, wird deren einstellung dann richtiger? wären sie unzufrieden, wenn die minderheit sich mit ihren ideen durchsetzen würden? wäre es dann eine unterdrückung, obwohl doch eigentlich aus gutem entstanden? ist es also richtig, daß die, die sich auflehnen, bestraft werden?
wie zeigt sich richtiges?
ich habe großes glück: ich werde nicht angegriffen weil ich frau, lesbisch, nichtgläubig bin.