Schlagwörter
brutalität, entwicklung, fanatismus, gewalt, irland, konflikt, macht, religiöse konflikte, religiöser irrsinn, religionen
in belfast kam es zu zusammenstößen zwischen probritischen protestanten, proirischen katholiken und der polizei. anlaß war der traditionelle protestantenmarsch am 12. juli. die sogenannten oraniermärsche erinnern an den sieg des protestantischen königs william III. gegen seinen katholischen rivalen james II. dieser kampf fand 1690 statt. die blutigen zusammenstöße ereigneten sich letzten montag, als die protestanten wiedermal versuchten, durch das vorwiegend von katholiken bewohnte viertel ardoyne zu marschieren.
für mich ist dieser immer noch schwelende konflikt zwischen zwei konkurrierender christlicher orientierungen ein beleg dafür, daß man nicht bis ins mittelalter zurückgehen muß, um beispiele für religiösen irrsin bei den christen zu finden. religiöser fanatismus ist in jeder religionsform ein bloße ausrede, um gewalt- und machtfantasien auszuleben.
es ist ein phänomen, daß es gleichzeitig so viele menschen gibt, die es abstößt und so viele, die davon angezogen werden.
was haben wir in unserer entwicklung versäumt, daß brutalität, gewalt, führerkult und fanatismus immer noch so attraktiv sind?