Schlagwörter
abendland, angst, ausländer, ausländerfeindlichkeit, dummheit, gesellschaft, human, information, meinungsfreiheit, menschlich, religion
…oder auch: „das wird man doch mal sagen dürfen“
ich weiß gar nicht, was ich von beidem schlimmer finde: daß so eine absolut fortschrittlichkeitsverbundene aussage so hinterwäldlerisch mißbraucht wird, oder daß eine rechthaberische aussage salonfähig wird, die in keine humane gesellschaft hineingehört.
gegen wen meint sich „wir sind das volk“ abgrenzen zu müssen? gegen 9 prozent ausländer in deutschland, gegen 2,2 prozent in sachsen…oder um ortsverbunden zu bleiben, gegen 4,7 in dresden? jaja, zahlenspielerei – wo wir doch alle wissen, daß es sich um menschen handelt. und dann sind es ja die „patriotischen europäer“, also können sie ja schlecht gegen ausländer sein…aber sind sie ja nicht, ich dummerchen, sie sind ja nur gegen nicht-abendländer…
und was muß man sagen dürfen? daß dummheit wider erwarten und entgegen anderslautender hoffnung doch nicht ausstirbt? meinungsfreiheit – sie haben recht, die das fordern – aber wie wäre es mit nachdenken und vor aller meinungsbildung informieren. informieren heißt übrigens nicht: hören auf das was über dem gartenzaun gesagt wird oder bildzeitung lesen. (ich weiß gar nicht, wie stehen die zu pegida?)
vielleicht mal damit anfangen, sich darüber zu informieren, wofür man sich einsetzt. iss ja nicht ganz so griffig, so ein „abendland“. nun sind wir ja modern, und deshalb wird ja schon gar nicht mehr ‚christlich‘ davor gesetzt. wäre ja auch etwas doof, vor allem in dresden, wo es -achtung, wieder zahlen- nur 20 prozent bekennende christen gibt – und damit macht es wieder irgendwie sinn, daß diese schäbbige bewegung gerade dort so viel zulauf hat: wenn man unter so vielen nichtgläubigen ist, ist es natürlich notwendig, für den erhalt des abendlandes einzutreten…klar, hier war ich ironisch, denn natürlich geht es den wenigsten um christlich, sondern darum, es…hm, worum denn jetzt eigentlich?
tatsächlich am schlimmsten finde ich die aussage, „die sollen unsere ängste ernstnehmen“, die mit solch einer abfälligkeit und selbstgefälligkeit vorgetragen wird, daß es mich schüttelt. wie kann man es sich so leicht machen, und sich hinter so einer phrase verstecken und sich nicht schämen?
ängste? davor, menschlich zu handeln und nicht ablehnend?
wenn ich mein selbstbewußtsein nur daraus aufbauen kann, daß ich andere ablehne, anfeinde und bekämpfe, dann, in der tat, muß ich angst haben, aber nur vor mir selbst!